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Erhaben thront die Festung Hohensalzburg über der Altstadt und dem prächtigen Mirabellengarten © Günter Breitegger

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Salzburger Land: Bühne frei für Festspiele und Natur

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Im Sommer feiern die Salzburger Festspiele ihr 100-jähriges Jubiläum. Doch auch abseits von Konzerten, Tanz und Theater führen Salzburg und Umgebung die ganz große Oper auf

Wohl so ziemlich jedermann weiß, der sich für Kunst und Kultur interessiert, dass Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal die Salzburger Festspiele vor ziemlich genau hundert Jahren ins Leben riefen. Eine grandiose Erfolgsgeschichte: Das größte Klassikfestival der Welt zieht jedes Jahr Heerscharen von Besuchern in die Mozartstadt an der Salzach, 2019 waren 78 Nationen in Salzburg vertreten. „Die ganze Stadt ist Bühne“, formulierten von Hofmannsthal, Reinhardt und der ebenfalls beteiligte Münchner Komponist Richard Strauss 1920 ihr „mission statement“. Man kann das Resultat dieses Vorsatzes ein Jahrhundert später auch in schnöden Zahlen ausdrücken: 100 Millionen Euro werden in den sechs Wochen Festspielzeit jährlich umgesetzt, mit 220 Ganzjahresarbeitsplätzen und 5.000 Saisonarbeitern sind die Salzburger Festspiele einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. 2019 besuchten knapp 270.000 Menschen die rund 200 Vorstellungen, was einer Auslastung von 97 Prozent entspricht, bei einem Gesamtbudget von 61,7 Millionen Euro. 

Famoses Duo schon im vierten Jahr: Peter Lohmeyer (links) und Tobias Moretti im „Jedermann“
Famoses Duo schon im vierten Jahr: Peter Lohmeyer (links) und Tobias Moretti im „Jedermann“

War es dieses gewaltige Kunst- und Kulturmonster, das Reinhardt und von Hofmannsthal im Sinn hatten, als sie am 22. August 1920 mit der Inszenierung des „Jedermann“ auf dem Salzburger Domplatz einen Mythos begründeten? Nun, es ist ein goldener Schnitt geworden aus interdisziplinärer Hochkultur, die an einem überragend attraktiven Ort kuratiert wird und dann eben auch zu einem wichtigen ökonomischen Faktor der Region geworden ist. Hugo von Hofmannsthal selbst hörte sich nicht ganz so nüchtern an, wenn er begründete, warum die Stadt am Fuß der Ostalpen zum Festspielort auserkoren wurde: „Das Salzburger Land ist das Herz vom Herzen Europas. Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum – und gerade hier musste Mozart geboren werden.“

Mal abgesehen von dem Umstand, dass Mozart selbst seiner Heimatstadt nicht nur süße Kugeln, sondern auch ein paar bittere Zeilen hinterherwarf, verbirgt sich in von Hofmannsthals warmen Worten nicht weniger als der Hinweis darauf, dass man sich in Salzburg und im Salzburger Land auch abseits von Opern-, Theater- und Konzertbühnen umschauen sollte, um die Region als Gesamtkunstwerk zu begreifen. Das Leben in Salzburg besteht schließlich selbst während der Festspielzeit (heuer vom 18. Juli bis zum 30. August 2020) nicht nur aus dem legendären „Jedermann“ (seit 2017 in der Traumbesetzung Tobias Moretti als Jedermann und Peter Lohmeyer als plateaubesohlter Tod), der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ oder Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ mit Anna Netrebko. 

Auch tagsüber präsentieren sich der Festspielort und seine angrenzenden Landstriche als eine einzige große Bühne. Wer vollendete Natur erleben möchte, dem bietet das Salzburger Land so feine Alternativen wie die Großglockner Hochalpenstraße oder auch die Krimmler Wasserfälle. Beides höchst attraktive Sehenswürdigkeiten, gerade dann, wenn am Abend vorher noch in Händels „Messias“ die großen Fragen des Lebens und Sterbens verhandelt wurden. Die vielfältige Großglockner Bergwelt mitten im Nationalpark Hohe Tauern birgt zahlreiche Museen und Berggasthöfe, die mehrstufigen Krimmler Wasserfälle hingegen offerieren ebendort einen eindrucksvollen Panoramablick auf ein Naturschauspiel, das es in dieser Größe – aus 380 Metern Höhe brausen die Wassermassen ins Tal – in Europa kein zweites Mal gibt. Oder anderes Szenario: Man war am Abend vorher noch in der Richard-Strauss-Neuinszenierung der Tragödie „Elektra“ in der Salzburger Felsenreitschule und hat gelernt, wie das Feuer des Lebens die Finsternis der Welt vertreibt. Wie schön ist es da, sich am nächsten Tag der feurigen Schönheit des Salzburger Almenwegs hinzugeben. Da reden wir von 350 Kilometer reinem Glück auf Wanderspfaden, von staunenden Blicken auf den Kitzstein, von kulinarischen Preziosen auf der Maurach- oder der Loosbühelalm – das Salzburger Land verfügt über die höchste Almendichte Österreichs. Sie können natürlich nicht alle von ihnen besuchen – aber zu wissen, dass in 550 von ihnen Speis und Trank angeboten wird, lässt einen doch früh am Morgen voller Hoffnung in die Berge steigen. 

Gut, wer im Sommer zu den Festspielen reist, der will womöglich in erster Linie Birgit Minichmayr in Friedrich Schillers „Maria Stuart“ erleben, möchte sich die Wiener Philharmoniker anhören oder Matthias Brandt dabei zusehen, wie er „Kafkas Stimmen“ in der Großen Universitätsaula liest. Doch kann ein wacher Geist mit leerem Magen überdauern? Auf dem Fuschlsee sorgt Gerhard Langmaier, Chef der dortigen Schloss-Fischerei, dafür, dass auch seine goldglänzenden Räucher-Renken leicht als kulinarischer Kunstgenuss durchgehen, was auch für den Küchen-Alpinisten Andreas Döllerer aus Hallein in seinen „Genusswelten“ oder für die Kräuter-Zauberin Johanna Maier und ihr Restaurant „Das Maier“ gilt: Auch Kochen ist ein schöpferischer Vorgang! 

Wer sich allerdings weniger um die leiblichen Genüsse der Region oder das Wandern auf den Salzburger Anhöhen interessiert, sondern sich auch am Tag ausschließlich dem Kunstgenuss widmen will, dem sei zum Schluss noch der „Walk of Modern Art“ empfohlen. An vierzehn schicken Stellen in der Altstadt Salzburgs haben Künstler wie Erwin Wurm, Marina Abramovic oder Markus Lüpertz ihre persönliche Liebeserklärung an Salzburg hinterlassen. Eine Führung mit einem Salzburg-Guide dauert 100 Minuten und ist: kostenlos.

Titelbild: Erhaben thront die Festung Hohensalzburg über der Altstadt und dem prächtigen Mirabellengarten

© Fotos: Günter Breitegger, Matthias Horn, Tourismus Salzburg GmbH, Ruth Walz, Marco Borrelli (3), stock.adobe.com – mRGB (2), Salzburger Land Tourismus (2), Dietmar Denger

Stand der Informationen: 30.12.2019. Die verbindliche Beschreibung der bei airtours buchbaren Leistungen finden Sie in der Buchungsstrecke der tui.com.

Harald BraunBild

Harald Braun

Harald ist weit gereister Reporter und Schriftsteller. Am liebsten ist er übrigens mit Sabine unterwegs – seiner Frau, die eine hervorragende Fotografin ist.

(c) Salzburger Land Tourismus GmbH

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Bild: ©SalzburgerLand Tourismus

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